Sa, 7. März 2020

20:00 Jalalu-Kalvert Nelson’s Unit meets the Madblaster String Quartet (USA, CH, AU, FR)

Foto: Binta Kopp

Jalalu-Kalvert Nelson (tp/p/voc), Xaver Rüegg (b), David Meier (dr), William Overcash (vl), Michi Stern (vl), Robin Kirklar (vla), Nathan Watts (vlc), Special guest: Kolja Kirschner (p)

Der in Oklahoma geborene Trompeter Jalalu-Kalvert Nelson studierte Komposition mit John Eaton und Iannis Xenakis, lebte von 1974 – 1994 in New York, wo seine Weggefährten Musiker wie  William Parker und Hamid Drake waren. Er arbeitete u.a. mit dem Lincoln Center Institute und dem Guggenheim Museum zusammen, bevor er Mitte der 90er Jahre nach Biel zog. Wie kaum ein anderer bewegt sich Jalalu-Kalvert Nelson zwischen zeitgenössischer klassischer Musik, Jazz und Improvisation. Am Gamut Festival 2019 stellte er sein neues Trio vor und im gleichen Jahr wurde in Frankfurt das Madblaster String Quartet gegründet, eigens um Nelsons Musik zu spielen. An der diesjährigen Jazzwerkstatt treffen diese beiden frischgebackenen Klangkörper erstmals aufeinander. Wir freuen uns riesig diese Premiere bei uns beherbergen zu dürfen.

21:15 Puissance Quatre (CH, USA)

Mars Williams (sax), Marc Stucki (sax/effects), Kesivan Naidoo (dr), Valeria Zangger (dr/electr)

Die Musik von Puissance Quatre wird auf einer senkrecht stehenden hohlen Skala gespielt, in das die Musiker*innen abwechselnd ihre Improvisationen fallen lassen. Die Skala besteht aus sieben senkrechten und sechs waagerechten Melodien. Jede*r Musiker*in besitzt 21 Melodiefragmente. Gewinner*in ist wer es als erste*r schafft, vier oder mehr Melodien waagerecht, senkrecht oder diagonal in eine Tonart zu bringen. Das Konzert endet unentschieden, wenn alle Töne gespielt wurden, ohne dass eine Viererlinie gebildet wurde. 

22:30 Die Husband (AT)

Foto: Rania Moslam

Aurora Hackl Timón (dr), Billy Roisz (voc/b/electr), Elise Mory (synth), Karolina Preuschl (voc/electr), Leo Riegler (voc), Marie Vermont (electr)

Wer sich mit dem Wiener zeitgenössischen Musikschaffen abseits des Mainstream auseinandersetzt, mit Lärm, Elektronik und Experiment, mit Schrägem, Absurdem und Komischem, kennt alle, die hier mitmachen, einzeln und aus vielen ihrer Formationen:  Während All-Inclusive-Dada-Autodidakt LEO RIEGLER (koenigleopold, JazzWerkstatt Wien, Studio Dan) herzerweichende Texte von sich geben und ELISE MORY (Gustav, Möström) ihn am Synthesizer mit Harmonien beglücken wird, wird der erbarmungslose Rest der DIE HUSBAND das Ganze elektronisch auseinandernehmen, zerhacken, in Stücke reißen, durch den Häcksler treiben, plattwalzen, drüberfahren und den Lovesongs die Kante geben. Sie werden – frei nach David Foster Wallace – die Karte umdekorieren.

23:45 Tommy Lobo (CH, D)

Foto: Catia Lanfranchi

Tomas Holla (electr), Zooey Agro (voc/electr)

Ist es Rap? Ist es Hardcore, dargebracht mittels altertümlicher Spielkonsolen? Jedenfalls sind Tommy Lobo auch gut anderthalb Jahre nach ihrem Debut auf dem Überlabel BlauBlau Records immer noch frisch wie die Aare im März, Temperatur fallend.  Schnoddrige Avantgarde, elektrisch verstärkt, Funky Piñata, eins ihrer Lieder und gleichzeitig Programm. Tommy Lobo sind auf die denkbar hinreissendste Art nicht akzeptabel.

01:00 Phil Pohlodek

DJ-Set

Phil Pohlodek mag es schön, bunt und global: Musik, die am Herzen rüttelt, tanzbar ist und rhytmisch oft in der südlich Hemisphäre heimisch. Im Repertoire hat er ein Amalgam aus globaler Folklore und urbanem Tech(no) und House – Gitarren aus Mali, Akkordeon aus Kolumbien, Trommeln aus Indien, Gesänge aus dem mystischen Orient und allerlei weitere Kuriositäten. Fernweh heraufbeschwörende Melodien aus einer verlorenen geglaubten Zeit im Kostüm des Asphaltjungels von morgen. Wenn anfangs träumerischer Downtempo läuft, stehen die Chancen auf einen umso treibenderen Verlauf zu späterer Stunde ziemlich gut.